Im Streit um die geplante Rheinbrücke im Loreley-Tal hat sich der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) an die UNESCO gewandt. Nach Auffassung des Naturschutzverbandes gefährdet die Brücke den Fortbestand der Rheinfähren.
Das Mittelrheintal ist UNESCO-Weltkulturerbe. Auch die Fähren seien Bestandteile des Welterbes, erklärte der BUND in einem Schreiben an die UNESCO. Der Bau einer Brücke sei nicht nur aus Naturschutzgründen abzulehnen. Er gefährde auch die Existenz mehrerer Fährverbindungen.
Das Land habe in seinem Managementplan zugesagt, den Fährbetrieb zu fördern. Die Brückenpläne widersprächen jedoch dieser Zielsetzung, hieß es. Der BUND fordert, die Fähren im Welterbe Oberes Mittelrheintal zum Bestandteil der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur zu machen. Bis dahin müsse die Querung für möglichst viele Nutzer kostenlos sein. Allein aus den Zinsen für eine schuldenfinanzierte Brücke sei der Fährverkehr finanzierbar.
Um den Titel Welterbe nicht zu riskieren, will Rheinland-Pfalz die Rheinquerung nur mit Zustimmung der UNESCO bauen. Die Beschlussempfehlung für die diesjährige Sitzung des Welterbekomitees im Juni sieht jedoch vor, die Entscheidung über das Bauwerk auf das kommende Jahr zu vertagen. Grund ist laut UNESCO, dass die SPD-Landesregierung nur die Kurzfassung eines Umweltgutachtens eingereicht hat.
Quelle: SWR, 09.06.2009